Die Hadsch, eine der fünf Säulen des Islam, ist eine verpflichtende Pilgerfahrt nach Mekka, die jeder muslimische Gläubige, der dazu physisch und finanziell in der Lage ist, mindestens einmal im Leben unternehmen soll. Dieses tiefgründige spirituelle Ereignis findet jährlich während des islamischen Monats Dhu al-Hijjah statt und zieht Millionen von Gläubigen aus aller Welt an. Der Ablauf der Hadsch ist reich an symbolischen Ritualen, die die Einheit der muslimischen Gemeinschaft und ihre Hingabe an Allah widerspiegeln.
Die Ihram-Kleidung, ein essentieller Bestandteil der Hadsch, der jährlichen islamischen Pilgerfahrt nach Mekka, symbolisiert Reinheit, Gleichheit und Demut unter den Gläubigen. Für Männer besteht die Ihram aus zwei nahtlosen weißen Tüchern, die den Körper bedecken, eines um die Taille gewickelt und das andere über die Schulter gelegt, um Einfachheit und Einheit unter den Pilgern, unabhängig von ihrem sozialen Status, zu fördern. Frauen tragen hingegen ihre gewöhnliche islamische Kleidung, die den gesamten Körper bis auf Gesicht und Hände bedeckt, wobei Weiß als Farbe bevorzugt wird, um Reinheit und spirituelle Einheit zu symbolisieren. Diese spezifische Kleidervorschrift ist nicht nur ein Akt der spirituellen Hingabe, sondern dient auch dazu, die tiefe symbolische Bedeutung der Hadsch als Reise der Selbstreinigung und der Suche nach Vergebung zu unterstreichen. Die Einhaltung der Ihram-Kleidungsvorschriften ist ein unverzichtbarer Schritt für alle Pilger, um in den heiligen Zustand (Ihram) einzutreten, der für die Durchführung der Rituale der Hadsch erforderlich ist, und spiegelt die universellen islamischen Werte von Bescheidenheit, Brüderlichkeit und spiritueller Hingabe wider.
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Die Tawaf-Umrah, ein zentrales Ritual der islamischen Pilgerfahrt, umfasst die siebenmalige Umkreisung der Kaaba in der Heiligen Moschee von Mekka, eine Handlung, die tief in der islamischen Tradition verwurzelt ist und den Glauben sowie die Hingabe der Muslime an Allah zum Ausdruck bringt. Dieses Ritual beginnt im Osten mit dem Schwarzen Stein (Hajar al-Aswad) als symbolischem Startpunkt und wird gegen den Uhrzeigersinn durchgeführt, was die Einheit und Harmonie innerhalb der islamischen Gemeinschaft unterstreicht. Die Tawaf-Umrah gilt als Ausdruck der spirituellen Reinigung und dient als physische und meditative Übung, die die Pilger näher zu Allah führt, indem sie symbolisch die ewige Präsenz Gottes umkreisen und Ihm ihre ungeteilte Aufmerksamkeit und Verehrung zollen. Während dieses Rituals rezitieren die Gläubigen Gebete und Bittgesuche, reflektieren über ihr Leben und suchen Vergebung für ihre Sünden, was die Tawaf-Umrah zu einer Zeit der tiefen persönlichen Besinnung und spirituellen Erneuerung macht. Die Einbeziehung der Tawaf-Umrah in die Hadsch-Pilgerfahrt, aber auch als eigenständige Handlung der Umrah außerhalb der Hadsch-Saison, betont ihre Bedeutung als Pfeiler der islamischen Frömmigkeit und als Mittel, um die Beziehung zwischen dem Gläubigen und dem Schöpfer zu stärken.
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Das Ritual des Sa’i ist ein zentraler Bestandteil sowohl der Hadsch als auch der Umrah, der jährlichen islamischen Pilgerfahrten, und verkörpert tief verwurzelte spirituelle Bedeutungen und Lehren im Islam. Es besteht aus dem siebenmaligen Hin- und Hergehen zwischen den Hügeln Safa und Marwah, die sich in der Nähe der Heiligen Moschee in Mekka befinden. Dieses Ritual wird als Nachahmung der verzweifelten Suche Hagar’s, der Mutter Ismaels, nach Wasser in der Wüste durchgeführt, ein Moment, der als tiefe Demonstration von Glauben, Ausdauer und Gottesvertrauen gilt.
Die Geschichte hinter dem Sa’i erzählt, wie Hagar, nachdem sie von Abraham unter Gottes Anweisung in der Wüste zurückgelassen wurde, zwischen diesen zwei Hügeln hin und her lief, in der Hoffnung, Wasser für ihren durstigen Sohn Ismael zu finden. Nach ihrem siebten Durchlauf ließ Allah eine Quelle, bekannt als Zamzam, unter den Füßen Ismaels entspringen, was bis heute als Symbol für Gottes Barmherzigkeit und Fürsorge gilt.
Beim Durchführen des Sa’i reflektieren die Pilger über Hagars unerschütterlichen Glauben und ihre Anstrengungen, was sie dazu anregt, über die Stärke des Vertrauens in Gott und die Bedeutung der Ausdauer in Zeiten der Prüfung und des Leids nachzudenken. Dieses Ritual wird in einer überdachten Galerie vollzogen, wobei Pilger den etwa 450 Meter langen Weg zwischen den beiden Punkten Safa und Marwah zurücklegen. Die moderne Struktur ermöglicht es, dass dieser wichtige Teil der Pilgerfahrt bei jedem Wetter und zu jeder Zeit durchgeführt werden kann, während sie gleichzeitig die historische und spirituelle Bedeutung dieses Aktes bewahrt.
Das Sa’i symbolisiert nicht nur den physischen Kampf Hagars, sondern auch die spirituelle Reise jedes Gläubigen, sich in Zeiten der Not auf Gott zu verlassen und die Hoffnung niemals zu verlieren. Es lehrt die Pilger, dass wahres Vertrauen in Allah und wahre Hingabe oft durch schwierige Prüfungen offenbart werden und dass göttliche Hilfe oft auf unerwartete Weisen kommt. Durch die Nachahmung Hagars Schritte erleben die Pilger eine tiefe Verbindung mit dieser Geschichte des Glaubens und der Hoffnung, die sie ermutigt, in ihrem eigenen Leben Ausdauer und Vertrauen in Allah zu zeigen.
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Der Tag des Arafat gilt als der Höhepunkt und das spirituelle Herzstück der Hadsch, der jährlichen islamischen Pilgerfahrt nach Mekka, und findet am neunten Tag des islamischen Monats Dhu al-Hijjah statt. An diesem Tag versammeln sich Millionen von Pilgern auf der Ebene von Arafat, einem weiten, offenen Gebiet etwa 20 Kilometer östlich von Mekka, um den Tag in Gebet, Meditation und tiefer Reflexion zu verbringen.
Die Bedeutung des Tages gründet sich auf die Überlieferung, dass der Prophet Muhammad während seiner letzten Pilgerfahrt hier seine Abschiedspredigt hielt. Es wird geglaubt, dass am Tag des Arafat, Allah den Pilgern besonders nahekommt, ihre Bitten erhört und ihre Sünden vergibt. Daher ist dieser Tag nicht nur ein Moment der spirituellen Erneuerung, sondern auch eine Gelegenheit für die Pilger, um Vergebung für ihre Sünden zu bitten und sich in ihrem Glauben gestärkt zu fühlen.
Von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang widmen sich die Pilger ausschließlich dem Gebet und der Anrufung Allahs, während sie auf dem Berg Arafat und seiner umliegenden Ebene stehen. Dieses Stehen (Wuquf) symbolisiert eine Wiedergeburt des Geistes und eine Neuerklärung der Hingabe an Allah. Es ist ein tief bewegender Moment für viele Pilger, der oft von Tränen der Reue, Hoffnung und Freude begleitet wird.
Nach Sonnenuntergang am Tag des Arafat bewegen sich die Pilger ohne zu beten nach Muzdalifah, einem Bereich zwischen Arafat und Mina, wo sie die Nacht im Freien verbringen, Steine sammeln, die später im Ritual des Steinigens der Jamarat verwendet werden, und sich auf die letzten Riten der Hadsch vorbereiten.
Der Tag des Arafat steht für die zentrale Säule der Hadsch-Pilgerfahrt; es wird gesagt, dass die Hadsch ohne die Anwesenheit auf Arafat unvollständig ist. Dieser Tag betont die Gleichheit aller Muslime vor Gott, da sich Pilger aller Nationalitäten, Kulturen und sozialen Schichten in einfacher Ihram-Kleidung versammeln, um Gottes Gnade und Vergebung zu suchen. Er verkörpert die Essenz des islamischen Glaubens – die Einheit, Demut und die unerschütterliche Hingabe zu Allah.
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Das rituelle Steinigen, bekannt als Rami al-Jamarat, ist ein zentraler Bestandteil der Hadsch, der jährlichen islamischen Pilgerfahrt nach Mekka, und symbolisiert die Ablehnung der Versuchung durch den Propheten Ibrahim (Abraham). Diese Handlung findet in Mina statt, einem Ort, der etwa 5 Kilometer östlich von Mekka liegt, und wird an den letzten drei Tagen der Hadsch, den Tagen von Tashreeq (dem 10., 11., und 12. Dhu al-Hijjah), durchgeführt.
Die Tradition basiert auf einer islamischen Überlieferung, nach der Ibrahim von Satan versucht wurde, Gottes Befehl, seinen Sohn Ismael zu opfern, nicht zu befolgen. Ibrahim wies diese Versuchungen zurück, indem er Steine auf Satan warf, um ihn zu vertreiben. Dieses Ereignis wird durch das Steinigen von drei Steinsäulen (Jamarat) nachgestellt, die Satan repräsentieren. Die Säulen sind als Jamarat al-Ula (die kleine Säule), Jamarat al-Wusta (die mittlere Säule) und Jamarat al-Aqaba (die große Säule) bekannt.
Der Ablauf beginnt am 10. Dhu al-Hijjah, dem Tag des Opferfestes (Eid al-Adha), mit dem Steinigen der größten Säule, Jamarat al-Aqaba. An den folgenden Tagen werfen die Pilger Steine auf alle drei Säulen, beginnend mit der kleinsten und endend mit der größten. Die Pilger sammeln die Steine, die für das Steinigen verwendet werden, in der Regel in Muzdalifah, einem Ort zwischen Arafat und Mina, wo sie die Nacht nach dem Tag von Arafat verbringen.
Dieses Ritual erfordert, dass die Pilger sieben Steine auf jede der drei Säulen werfen und dabei Bittgebete sprechen. Es symbolisiert den Kampf des Einzelnen gegen Versuchung und Sünde und erinnert die Gläubigen daran, standhaft im Glauben zu bleiben und Versuchungen im eigenen Leben zu widerstehen.
Die Bedeutung des rituellen Steinigens geht über die Nachahmung der Handlungen Ibrahims hinaus; es dient als eine kraftvolle Erinnerung an die Notwendigkeit, moralische Integrität zu bewahren und sich aktiv von allem zu distanzieren, was vom rechten Weg ablenken könnte. In den letzten Jahren wurden umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit während dieses Rituals zu gewährleisten, einschließlich der Umgestaltung der Jamarat-Brücke und der Einführung gestaffelter Zeitfenster für die Pilgergruppen, um das Steinigen durchzuführen.
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Anschließend erfolgt das Qurbani, das rituelle Opfern von Tieren, was ein zentrales Element von Eid al-Adha ist. Dieses Opfer unterstreicht die geistige Verbundenheit mit Ibrahim und seinem Akt des Glaubens. Die Pilger opfern Schafe, Ziegen, Kühe oder Kamele, wobei ein Drittel des Fleisches an die Armen und Bedürftigen verteilt wird, ein Drittel an Freunde und Familie geht und das letzte Drittel bei den Pilgern selbst bleibt. Dieser Akt des Teilens dient dazu, Gemeinschaft, Großzügigkeit und Dankbarkeit zu fördern und zu betonen, dass niemand an diesem heiligen Tag hungrig bleiben sollte.
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Das Abschieds-Tawaf, bekannt als Tawaf al-Wada’, ist das letzte Ritual der Hadsch und markiert den feierlichen Abschluss der Pilgerfahrt. Dieses Ritual besteht aus einer letzten Umkreisung der Kaaba, dem zentralen Heiligtum des Islam in der Heiligen Moschee von Mekka. Der Tawaf al-Wada’ wird als letzte Geste der Ehrerbietung und des Abschieds von der Kaaba durchgeführt, bevor die Pilger ihre Heimreise antreten. Es symbolisiert die fortwährende spirituelle Verbindung der Gläubigen mit Allah und dient als letzte Erinnerung an die Einheit und Gleichheit aller Muslime vor Gott. Dieses letzte Umkreisen ist ein emotionaler Moment für viele Pilger, da es den Abschluss einer tiefgreifenden spirituellen Erfahrung darstellt.
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Nach dem Abschluss des rituellen Steinigens der Jamarat und vor dem Abschieds-Tawaf vollziehen die Pilger Taqseer oder Halq, das Scheren oder Kürzen der Haare, was einen Akt der Reinigung und der spirituellen Erneuerung darstellt. Männer haben die Wahl, sich den Kopf vollständig zu rasieren (Halq) oder die Haare lediglich zu kürzen (Taqseer), während Frauen traditionell eine kleine Strähne ihrer Haare abschneiden. Dieser Akt symbolisiert den Übergang aus dem ihram-Zustand der rituellen Reinheit zurück in den normalen Zustand und steht für die Abwerfung alter Sünden und den Beginn eines erneuerten Lebens in Demut und Hingabe an Allah.
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