Imam Ahmad ibn Hanbal, geboren 780 n. Chr. in Bagdad, ist eine der einflussreichsten Figuren in der Geschichte des Islam. Als Gründer der Hanbali-Schule und Verteidiger der orthodoxen Glaubenslehre hat er die islamische Jurisprudenz und Theologie nachhaltig geprägt. Sein Leben war von intensiver Gelehrsamkeit, tiefem Glauben und unerschütterlicher Standhaftigkeit in Zeiten der Verfolgung gekennzeichnet.
Ahmad ibn Hanbal wurde in Bagdad, einem der wichtigsten Zentren der islamischen Welt, geboren. Sein Vater starb, als er noch ein Kind war, und seine Mutter spielte eine entscheidende Rolle in seiner Erziehung. Bereits im Alter von 15 Jahren begann er, Hadithe zu studieren, und reiste weit, um von den besten Gelehrten seiner Zeit zu lernen. Er besuchte Städte wie Kufa und Basra im Irak sowie Mekka, Medina, Jemen und Syrien.
Eines der bedeutendsten Werke von Imam Ahmad ist der "Musnad", eine der umfangreichsten Sammlungen von Hadithen. Diese Sammlung enthält über 30.000 Hadithe und wurde während seines Lebens begonnen und von seinem Sohn Abdullah fertiggestellt. Der Musnad ist nach Überlieferungsketten (Isnad) geordnet und stellt eine wichtige Quelle für die Überlieferungen des Propheten Muhammad dar. Ahmad ibn Hanbal verbrachte viele Jahre damit, diese Hadithe zu sammeln, zu verifizieren und zu kategorisieren, was seine tiefgreifende Hingabe an die Bewahrung der Prophetenüberlieferungen unterstreicht. Die Bedeutung des Musnad liegt nicht nur in seiner Größe, sondern auch in der methodischen Herangehensweise, die Ahmad ibn Hanbal anwandte. Er legte großen Wert auf die Authentizität der Überlieferungen und zog es vor, schwache Hadithe zu verwenden, wenn keine stärkeren Überlieferungen vorhanden waren, solange sie nicht völlig unzuverlässig waren. Dies zeigt seine pragmatische Herangehensweise und sein Bestreben, so nahe wie möglich an den ursprünglichen Lehren des Propheten Muhammad zu bleiben.
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Eine der prägendsten Episoden im Leben von Imam Ahmad war die Mihna (Inquisition), eine Zeit der religiösen Verfolgung unter den Abbasidenkalifen Al-Ma'mun und seinen Nachfolgern. Diese Kalifen versuchten, die Mu'tazili-Lehre durchzusetzen, die besagte, dass der Koran erschaffen und nicht das unveränderliche Wort Gottes sei. Imam Ahmad widersetzte sich vehement dieser Lehre und wurde deshalb gefoltert und inhaftiert. Seine Standhaftigkeit in dieser Zeit machte ihn zu einem Symbol des Widerstands gegen unrechtmäßige religiöse Autorität und festigte seinen Ruf als Hüter der orthodoxen Lehre.
Der Einfluss von Imam Ahmad erstreckt sich weit über seine eigene Zeit hinaus. Die von ihm gegründete Hanbali-Schule ist eine der vier großen sunnitischen Rechtsschulen und zeichnet sich durch ihre strenge Einhaltung der Hadithe und der Schriften des Propheten aus. Diese Schule hat besonders in Saudi-Arabien und Katar großen Einfluss und bildet die Basis für die salafistische Bewegung, die seine Lehren und Prinzipien bis heute hochhalten.
Die Salafi-Bewegung ist eine reformistische Strömung innerhalb des sunnitischen Islams, die sich auf die Rückkehr zu den Lehren und Praktiken der ersten drei Generationen von Muslimen (Salaf) konzentriert. Diese Bewegung betont die Bedeutung einer strengen Einhaltung des Korans und der Hadithe und lehnt spätere Innovationen und Interpretationen ab, die als Bid'a (unerlaubte Neuerungen) betrachtet werden. Imam Ahmad ibn Hanbal wird oft als eine der einflussreichen Figuren angesehen, die die Grundlagen für die salafistische Denkweise gelegt haben. Sein Festhalten an den traditionellen Lehren und seine Ablehnung von rationalistischen Interpretationen des Islam haben dazu beigetragen, die Prinzipien zu etablieren, die später von der Salafi-Bewegung übernommen wurden.
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Imam Ahmad war bekannt für seine asketische Lebensweise und seine strenge persönliche Ethik. Er lehnte Geschenke von Herrschern ab, um seine Unabhängigkeit und Integrität zu wahren, und lebte ein einfaches, bescheidenes Leben. Seine Demut und seine Hingabe an den Glauben beeindruckten viele seiner Zeitgenossen und Schüler, darunter bedeutende Gelehrte wie Imam Shafi'i, der Ahmad als den "Frommsten und Wissendsten" seiner Zeit beschrieb.
Imam Ahmad ibn Hanbal war ein Bollwerk der orthodoxen islamischen Gelehrsamkeit, dessen Leben und Werk die Fundamente des sunnitischen Islams nachhaltig geprägt haben. Seine Standhaftigkeit in Zeiten der Prüfung, seine umfangreiche Hadith-Sammlung und seine strikte Einhaltung der orthodoxen Lehre machen ihn zu einer der herausragendsten Figuren in der Geschichte des Islam. Sein Vermächtnis lebt weiter in der Hanbali-Schule und der Salafi-Bewegung, die seine Lehren und Prinzipien bis heute hochhalten.
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